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OTTILIE REYLAENDER

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Mexico - ottilie-reylaender - ca. 1915-1920Mexico - ottilie-reylaender - ca. 1915-1920

OTTILIE REYLAENDER

Vulkan in Mexico

1915 - 1920

Öl auf Malkarton, 31,5 x 41cm, gerahmt

VERKAUFT

Biografie

OTTILIE REYLAENDER

(*

1882

in

Wesselburen

,

1965

in

Berlin

)

Schon früh, im Alter von sechzehn Jahre, kommt Ottilie Reylaender in Kontakt mit den Worpsweder Künstlerinnen und Künstlern um Paula Modersohn-Becker, Clara Rilke-Westhoff, Fritz Mackensen und Hedwig Woermann. Fritz Mackensen wird ihr Lehrer in Worpswede. In diese Zeitfällt auch der Beginn ihrer Beziehung zu Rainer-Maria Rilke. Wie einige ihrer avantgardistischen Zeitgenössinnen zieht es sie in den folgenden Jahren immer wieder nach Paris, wo sie Unterricht an der Academie Julian und anderen privaten Malschulen nimmt.

Anders als bei ihrer Kollegin und Freundin Paula Becker orientiert sich die Malweise von Ottilie Reylaender zeitlebens näher am Naturvorbild und an einer sensitiven, impressionistischen Abbildung der Wirklichkeit. Unabhängigkeit sucht und erreicht Ottilie Reylaender eher in ihrem realen Leben. Dennoch gelingt ihr ein eigenständiges, inspirierendes Werk. Dieses orientiert sich mehr an der Biografie der Künstlerin als am Zeitgeschmack.

Ihr aufregendes Leben führt sie, zeitweise an der Seite des polnischen Künstlers Bogdan von Suchoki, über Rom und Paris nach Mexiko, das für sie in den folgenden knapp zwei Jahrzehnten zur Heimat wird. Erst 1931 besucht sie wieder Worpswede. In Mexiko lebt Ottilie Reylaender ein ungewöhnliches, selbstbestimmtes Leben als alleinerziehende Mutter eines Ziehsohnes. Wieder in Deutschland, heiratet sie 46jährig Traugott Böhme und trägt von da an den Doppelnamen Reylaender-Böhme. Sie lebt ab diesem Zeitpunkt mit ihrer Familie in Berlin.
Ihre in Mexiko entstandenen Bilder erregen in Deutschland einiges Aufsehen und bringen ihr zu Beginn der dreißiger Jahre zahlreiche Ausstellungen ein, u.a. bei Cassirer und Bondy.

Ottilie Reylaender gehört zu den wenigen Frauen, die sich zu Beginn des 20.Jahrhunderts selbstbewusst für ein eigenständiges Leben als Künstlerin entscheiden. Trotz aller, v.a. materieller Schwierigkeiten und Widerständestellt sie ihr Leben konsequent in den Dienst der Kunst und geht ihren eigenen Weg in relativer Unabhängigkeit vom Zeitgeschmack. In ihren Portraits wie auch ihren Landschaftsbildern offenbart Ottilie Reylaender hohe Sensitivität und kompositorisches Geschick.


Unser wohl um 1915-1920 in Mexiko entstandenes Gemälde ist dafür ein gelungenes Beispiel.

Quelle: Ottilie Reylaender  1882-1965  "Unterwegs" (Ausstellungskatalog)

 

 

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